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Vertiefende Beispiele zum Thema "Segmentierung"
Wir wollen den Inhalt des Themas Segmentierung aber nochmals an ein paar Beispielen vertiefen.
Die nachfolgenden Beispiele zeigen die Ergebnisse segmentierter Gamma-Scan Messungen für 200 L Fässer. Die Messungen erfolgten im sogenannten Vielfach-Scheiben-Scan Modus (oftmals auch als Multi-Rotations-Scan bezeichnet), wie er auf der vorangegangenen Seite beschrieben wurde (d. h. in verschiedenen Höhenpositionen werden jeweils vollständige Drehungen des Fasses ausgeführt und während jeder Drehbewegung Gamma-Spektren in gleichen Winkelabständen voneinander aufgenommen).
Die Beispiele beginnen mit der Anzeige des jeweils gemessenen Gesamtspektrums. Dieses wird durch Aufsummieren der an den einzelnen Positionen gemessenen Spektren erzeugt.
Nachdem Sie die Animation gestartet haben, werden für verschiedene charakteristische Linien im Gesamtspektrum die zugehörigen Ortsverteilungen angezeigt. Hierfür wird im Gesamtspektrum zuerst die jeweilige charakteristische Linie rot umrandet hervorgehoben, daneben ebenfalls in roter Farbe die Abkürzung des Namens des Radionuklids gefolgt von seiner Massenzahl und darunter die Energie der Linie angegeben. Anschließend wird die zugehörige Ortsverteilung gezeigt.
Sie können den Ablauf der Videos nachdem Sie diese gestartet haben jederzeit anhalten, vor- oder zurückspulen.
1. Beispiel:
Aus den Ortsverteilungen der verschiedenen Radionuklide lassen sich vier Erkenntnisse ableiten:
- Die Ortsverteilungen der beiden Co-60 Linien liegen an den gleichen Positionen; das muss so sein, da die beiden charakteristischen Linien vom selben Radionuklid stammen.
- Die Ortsverteilungen von Co-60, Cs-137 und Pa-233 sind einander ähnlich, d. h. sie zeigen annähernd gleiche Verteilungen. Dies bedeutet, dass die drei Radionuklide höchstwahrscheinlich in einer homogenen Mischung vorliegen.
- Am-241 befindet sich an einer völlig anderen Position im Fass. Es handelt sich um eine punktförmige oder kleinvolumige Quelle.
Sie sehen, bereits aus der Betrachtung der Ortsverteilungen können etliche Informationen über die im untersuchten Behälter enthaltenen Radionuklide gewonnen werden. Diese Informationen sind äußerst nützlich, wenn es um eine Quantifizierung der Radionuklide geht, d. h. der Bestimmung ihrer Aktivitäten.
2. Beispiel
Aus den Ortsverteilungen der verschiedenen Radionuklide lassen sich mehrere Erkenntnisse ableiten:
- Die Ortsverteilungen der beiden Co-60 Linien liegen an den gleichen Positionen; das muss so sein, da die beiden charakteristischen Linien vom selben Radionuklid stammen.
- Die Ortsverteilungen für Co-60 zeigen eine großvolumige, räumlich begrenzte Verteilung; dies könnte auf einen Behälter hinweisen, der sich im 200 L Fass in ca. 40 cm Höhe befindet, und Co-60 enthält.
- Die Ortsverteilungen von Co-60, Cs-137 und Eu-152 sind einander ähnlich, d. h. sie zeigen annähernd gleiche Verteilungen. Dies bedeutet, dass die drei Radionuklide höchstwahrscheinlich in einer homogenen Mischung vorliegen.
- Pa-233 liegt als kleinvolumige Verteilung in ca. 65 cm Höhe vor.
- Die Ortsverteilung für Am-241 zeigt mehrere lokal begrenzte Verteilungen in unterschiedlichen Höhen- und Winkelpositionen.
Anmerkung:
Wenn Sie sich das Spektrum genauer angesehen haben, dann wird ihnen vielleicht aufgefallen sein, dass wir nicht alle im Spektrum enthaltenen Linien identifiziert und ihre zugehörigen Ortsverteilungen erstellt haben. Die nichtberücksichtigten Linien sind beispielsweise Linien, die ebenfalls von Pa-233 stammen (erinnern Sie sich: Ein Radionuklid kann mehrere charakteristische Linien bei unterschiedlichen Energien aussenden), andere Linien stammen nicht aus dem Behälter selbst, sondern aus der Umgebung des Messplatzes (z. B. natürliche Strahlung). Oder es handelt sich um charakteristische Röntgenlinien.